Fragen und Antworten zur Bonsai-Aquaristik
 

Woher bekomme ich die speziellen Schlauchverteiler?

Die Verteiler sind im Grunde Luftverteiler, die im Zoohandel erhältlich sind. Ich weiß jedoch aufgrund der zahlreichen Nachfragen, daß die Beschaffung anscheinend schwierig ist. Aber wenn man bei Ebay unter "Luftverteiler" sucht, bekommt man schon einiges brauchbares (Stand 2012)


 

Woher bekomme das Akadama?

Ebay, Amazon, Bonsai-Läden - Akadama ist nicht schwer zu bekommen. Es muß jedoch doppelt gebrannt sein, damit es sich nicht vorzeitig zersetzt und sollte eine Körnung von 2-5 mm haben. Ich empfehle nach dem abgebildeten Beutel auf der "Erfahrungs-Seite" im Internet zu suchen. Ein 14 Liter Beutel kostet ca. 16 Euro zuzügl. Versand. (Stand 2013)

 


 

Kann ich ein Bonsai-Aquarium auch in einem Standard-Aquarium mit Abdeckung bauen?

Ich halte das für keine gute Lösung, da durch die hohe Luftfeuchtigkeit die Scheiben beschlagen. Mir wurde jedoch inzwischen berichtet, daß es klappt, wenn die Abdeckklappe durch einen Spalt geöffnet bleibt. Aber ich finde, die Landpflanzen kommen doch erst in einem offenen Aquarium richtig zur Geltung...

Aber Akadama mit  Bodenfilter in einem geschlossenen Aquarium als Ersatz für einen Topffilter einzusetzen, ist eine äußerst pflegeleichte Alternative, wenn sich Größe und Anzahl der Fische in Grenzen halten.


 

Ich habe ein frisch eingerichtetes Bonsai-Aquarium und sehr schlechte Nitrat-Werte. Woran kann das liegen?

Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich vermute, daß neue Wurzeln im Becken sich erstmal auswaschen. Die gelösten Stoffe belasten vermutlich das Wasser. Deswegen in den ersten Wochen öfters einen Teilwasserwechsel durchführen oder die Wurzeln erstmal in der Badewanne einige Tage wässern. Überfütterung oder zu hoher Fischbesatz führt ebenfalls zu schlechten Nitratwerten.


 

Ich möchte mir gerne ein Bonsai-Aquarium bauen. Welche Literatur können Sie empfehlen?

Meine "Bibel" ist das Buch "Bonsai-Aquarien" von Mitsuru Hirose und Yasushi Kakamura und ist im bede-verlag erschienen (ISBN 3-933 646-69-3) Es ist zwar mit ca. 15 Euro nicht ganz billig, aber es hat viele schöne Bilder als Anregung - und vor allem ist es gut und verständlich beschrieben. Ich habe bisher kein schöneres Buch gefunden.

Auf Grundlagen von Aquarien wie z.B Wasserwerte, Aquariumpflege usw. geht das Buch allerdings nicht ein – hierfür sollte man sich auf jeden Fall noch ein Aquarium-Einsteigerbuch für wenig Geld zulegen, was In jedem Zooladen erhältlich ist. (Bsp. "Kleine Aquarien" (ISBN 3-7742-3716-6) oder "Aquaristik für Einsteiger" (ISBN 3-931 792-77-3)



 

Auf den Bildern sehe ich keine typischen abgeschrägten Bonsai-Becken - Hat das Vorteile?

Dies war keine Absicht, ich hatte die Standard-Becken einfach noch übrig, Aber einen Vorteil haben die hohen Glaswände schon: Fische können in ihrem Übermut nicht über den Beckenrand springen. Spritzwasser vom Wasserfall landet nicht auf dem Teppich und vor kleinen Kinderhänden sind Wasser und Pflanzen sicherer. Außerdem sind die nach vorne abgeschrägten Bonsai-Becken Sonderanfertigung und somit sehr teuer. Optisch ist jedoch ein abgeschrägtes Becken bestimmt schöner, weil man ohne Scheibe direkt in die Pfanzenpracht schauen kann...


 

Von Bodenfiltern wird oft abgeraten. Worin liegt der Vorteil gegenüber Topf- oder Innenfiltern?

Die Kombination zwischen Bodenfilter und Akadama ermöglicht ein natürlichen Abbau der organischen Überreste im Becken. Bei einem Kies-Aquarium mit Topffilter muß der entstehende Mulm regelmäßig abgesaugt werden, was bei einem Bonsai-Aquarium wegen der großen Wurzeln schlecht möglich ist. Ein weiterer Vorteil liegt in der Einfachheit und Sicherheit. Beim Topffilter führen die Schläuche aus dem Becken in den Unterschrank zur Pumpe/Filteranlage und zurück. Die Schlauch- und Steckverbindungen können sich lösen und eine Überschwemmung verursachen. Platz unter dem Aquarium ist für den Topffilter ebenfalls nötig.

Beim Bodenfilter ist alles komplett im Becken. Bodenplatten rein, Bodengrund und Pumpe darauf - fertig... Nachteil des Bodenfilters: Nach 2-4 Jahren muß das Becken komplett ausgeräumt werden. Vorteil des Topffilters: Es können mehrere Filtermedien verwendet werden, die Filterleistung ist somit effektiver, so daß auch viele und größere Fische ins Becken gesetzt werden können. Dies ist jedoch nicht im Sinne eines Bonsai-Aquariums. Ziel ist es viel mehr ein Stück Natur in kleiner Form nachzubilden und ohne viel Technik ein biologisches Gleichgewicht zu schaffen. Bei Innenfiltern ergibt sich oft ein Platzproblem, da die Wurzeln fast alles ausfüllen. Außerdem müssen auch hier Kies und Innenfilter regelmäßig gereinigt werden.


 

Gibt es irgendwelche Erfahrungswerte, wie lange so ein Bonsaiaquarium funktioniert?

Das ist stark vom eingesetzten Bodengrund und Art bzw. Menge der Fütterung abhängig. Meine Bonsai-Aquarien mit Akadama halten ca. 3-4 Jahre, dann ist der Boden meistens verstopft. Im Bekanntenkreis hat das Becken mit dem gleichen Material bereits nach einem Jahr aufgegeben, weil durch zu viel Flockenfutter der Bodengrund zu einer festen Masse zusammengebacken war und kein Wasser mehr durchließ.

Für eine lange Lebensdauer empfehle ich eine Messerspitze Granulatfutter pro Tag.
Und bitte kein Wochenendfutter, was sich auflöst und dann das Akadama zusammenklebt!


 


Was mache ich denn mit den Fischen, wenn der Bodengrund nach Jahren gewechselt werden muß?
Die sicherste Möglichkeit ist ca. 14 Tage vor dem Bodengrundaustausch eine kleine Pumpe mit Innenfilter ins Becken zu hängen, die dann nach dem Bodengrundwechsel vorübergehend die Wasserreinigung übernimmt, bis sich im neuen Bodengrund wieder Nutzbakterien gebildet haben.

Aber wenn das "alte" Aquariumwasser nicht weggeschüttet- sondern hinterher wieder ins Becken gegeben wird, bilden sich die Filterbakterien sofort wieder neu. Sicherheitshalber aber mit Teststreifen messen und notfalls "Aquarium-Starter" hinzuschütten. Die Fische setze ich für die Zeit des Bodengrundwechsels immer in einen Eimer. Diesen aber nur halb voll machen, und ein Handtuch darüberlegen. Siamensis springen sonst schon mal gerne raus...

Ach ja, Welse verstecken sich gerne in den Wurzeln und verlassen diese auch nicht freiwillig, wenn die Wurzeln aus dem Becken genommen werden ! - Kleiner Hinweis, falls Ihr im Becken Welse vermißt ;-)


Auf meinen Wurzeln bildet sich eine pelzige Schicht wie Schimmel, was kann ich tun?

Diese Erscheinung tritt fast ausschließlich in neu eingerichteten Aquarien auf. Da Wurzeln aus totem organischem Material bestehen, werden sie sehr gern von Pilzen besiedelt. Diese treten im Aquarium in Siedlungskonkurrenz zu Bakterien und anderen Mikroorganismen. Im frisch eingerichteten Aquarium besteht jedoch noch kein Gleichgewicht der verschiedenen Arten zueinander und so kann es geschehen, dass die Pilze die Oberhand gewinnen. Im eingefahrenen Aquarium findet sich allerdings eine Vielzahl von Fressfeinden, die einer solch massiven Besiedlung kaum eine Chance lassen. Auch auf dem Landteil stellt sich nach einiger Zeit ein biologisches Gleichgewicht ein, was den Schimmel verschwinden läßt. Neue Wurzeln sollten mit heißem Wasser vor dem Einsatz abgebraust werden, damit wenigstens die gröbsten Sporen schonmal abgewaschen sind.

Kleine Wurzeln können im feuchten Zustand 5 Min. in die Mikrowelle gestellt werden (länger nicht!) Damit ist das Problem auch gelöst. Abkochen kann auch helfen, ist aber nicht so wirkungsvoll wie die Mikrowelle, da die Tiefenwirkung nicht so groß ist.

Ansonsten ist die Schimmelbildung keine Gefahr für das Aquarium und sie verschwindet nach einigen Wochen von alleine. Bleibt das Problem bestehen, handelt es sich vermutlich nicht um eine echte Aquariumwurzel.


 

 

                                           Weitere Fragen gerne an info(at)mooslandschaften.de

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